Veranstaltung der Redaktion "Hinterland" und des Bayerischen Flüchtlingsrates in Kooperation mit Kurt-Eisner-Verein - RLS Bayern.
Die Ergebnisse der ungarischen Parlamentswahlen sind besorgniserregend. Die rechtspopulistisch-nationalkonservative Partei Fidesz wird die Regierungsmehrheit stellen. Die rechtsextremen Jobbik halten mit einem Stimmenanteil von knapp 17 Prozent Einzug ins Parlament. Die geplante Verleihung der ungarischen Staatsbürgerschaft an ethnische Ungarn in den Nachbarländern sorgt für Unmut. Revanchistische Töne und rassistische Übergriffe gehören zum Alltag. Mehr als während der ersten Regierung Orbán 1998-2002 besteht heute die Gefahr, dass Ungarn durch die gegenwärtige „konservative Revolution” zu einer geschlossenen Gesellschaft wird.
Von einem „politischen Erdbeben” ist die Rede, von einem „Rechtsruck”, die politische Situation in Ungarn habe sich zu einem „Pulverfass mitten in Europa” entwickelt, die Stimmungslage der ungarischen Gesellschaft sei vergleichbar mit einem „Hassvulkan”. Schon seit einiger Zeit machen Beobachter darauf aufmerksam, dass Rechtsextremismus in Ungarn kein Randgruppenphänomen mehr ist. Breite Teile der ungarischen Gesellschaft sympathisieren mit den Rechtsextremen, die sich mittels Blut- und Bodenideologien als Widerstandskämpfer gegen den globalen Kapitalismus stilisieren. Die Ungarische Garde – eine von Jobbik zum „Schutz” der Bevölkerung vor „Zigeunerkriminalität” gestellte paramilitärische Organisation – marschiert trotz Verbot ungestört durch Ungarn. Antiziganismus, Antisemitismus und Homophobie nehmen stetig zu. Das Erstarken rechter Kräfte in Ungarn kann jedoch nicht vereinfachend als eine lediglich ungarische Problemlage gekennzeichnet werden. Ebenso muss die wirtschaftspolitische Problematik in den Blick genommen werden, die der aktuellen Entwicklung einer radikalen europäischen Rechten zugrunde liegt. Wir freuen uns daher sehr, dass wir Karl Pfeifer und Magdalena Marsovszky als ReferentInnen gewinnen konnten, um diese differenzierte und dringliche Auseinandersetzung anzustoßen.
{HINTERLAND REDAKTION}
Karl Pfeifer
lebt als Journalist und Autor in Wien. Seit Jahrzehnten ergreift er Partei gegen Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus und gilt als ausgewiesener Kenner der rechten Szene in Ungarn. Er schreibt unter anderen für die ungarische Wochenzeitung Hetek.
lebt als Journalist und Autor in Wien. Seit Jahrzehnten ergreift er Partei gegen Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus und gilt als ausgewiesener Kenner der rechten Szene in Ungarn. Er schreibt unter anderen für die ungarische Wochenzeitung Hetek.
Magdalena Marsovszky
ist freie Kulturwissenschaftlerin und Publizistin, lebt in Budapest und in München. Sie ist Mitglied der Forschungsgruppe Demokratie und Extremismus im Institut für Politikwissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften sowie Vorstandsmitglied
des Villigster Forschungsforums zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus e.V..
Eine Veranstaltung der Redaktion Hinterland und des Bayerischen Flüchtlingsrates in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein – Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern.
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RLS-Regionalbüro BayernWestendstrasse 19
D-80339 München
Telefon: +49 89 51996353
Email: thomsen@rosalux.de
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