“The world is a dangerous place to live in; not because of the people who are evil, but because of the people who don’t do anything about it.”
(Albert Einstein – refugee from Nazi Germany)

Sunday, July 25, 2010

Zwei Veranstaltungen in Gedenken der Ermordung von Endre Ságvári


Zwei Veranstaltungen finden am
Dienstag, den 27. Juli 2010. in Budapest
statt, um die Ermordung des Widerstandskämpfers Endre Ságvári jetzt vor 66 Jahren zu gedenken.

Eine öffentliche Pressekonferenz wird um
11:00 Uhr
vor dem Gebäude des Staatsgerichtshofs
(1055 Budapest, Markó u. 16)
gehalten.

Der Gedenktag wird um
18:00 Uhr
vor dem Eingang der Remíz Gaststätte
(1021 Budapest, Budakeszi út 5)
,
wo Ságvári am 27 Juli 1944 in einer Schießerei ermordet wurde, fortgesetzt.

Die Veranstaltungen werden von der Ungarischen Antifaschistischen Liga, der Budapester Organisation der Imre Nagy Gesellschaft und der Partei Grüne Linke organisiert.

Der Schauplatz der ersten Veranstaltung soll durch einen Beitrag von Sándor Horváth(1) erläutert werden:

"Ein anderer aufsehenerregender Fall ist der eines ehemaligen Polizeigendarms des ungarischen NS-Regimes der Pfeilkreuzler. Der Mann, der seinerzeit bei der versuchten Verhaftung des wohl bekanntesten ungarischen Widerstandskämpfers, Endre Ságvári, bei der es zur Ermordung des Kommunisten kam, mitgewirkt hatte, wurde jüngst von ungarischen Gerichten rehabilitiert. Nach der richterlichen Begründung hat der Pfeilkreuzler rechtmäßig gehandelt, weil laut 1944 geltendem Gesetz eine Straftat beging, wer eine Bewegung oder Organisation zum gewalttätigen Umsturz der gesellschaftlichen Ordnung anregte oder leitete. Demnach handelte die ungarische Nazipolizei 1944 rechtmäßig, und der Gesetzesbrecher war Ságvári, weil er deren gesetzmäßigem Vorgehen Widerstand entgegensetzte. Das höchste Gericht kam somit zu der wegweisenden Rechtsauffassung, dass jemand, der sich von der Nazipolizei nicht verhaften und in den sicheren Tod schicken lassen wollte und deshalb Widerstand gegen die Festnahme leistete, der eigentlich verurteilungswürdige Täter sei."
Der Urteil vom 6 März 2006 des Staatsgerichtshofs(2) hat Neo-Nazi Bewegungen in Ungarn ausgelöst und ermutigt. Dies führte in 2006-2009 zu gewalttätigen Aktionen und auch zur Tatsache, dass die ultrarechte Partei Jobbik nunmehr die drittstärkste Fraktion im ungarischen Parlament stellt.

Die Gedenktafel, die zu Ságváris Ehren bei der Remíz Gaststätte errichtet wurde,(2) wurde sogar zweimal demoliert, so dass momentan nur der lehre Platz des ehemaligen Denkmals besichtigt werden kann.
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