“The world is a dangerous place to live in; not because of the people who are evil, but because of the people who don’t do anything about it.”
(Albert Einstein – refugee from Nazi Germany)

Sunday, March 4, 2012

Flucht aus einem Nazi-Land?



Der ungarische Schriftsteller Akos Kertesz hat wegen einer gegen ihn gerichteten Hetzkampagne um Asyl in Kanada angesucht. Der 79-jährige, jüdische Roman- und Drehbuchautor sei am 29. Februar mit seiner Ehefrau in Montreal eingetroffen, berichteten ungarische Medien am Sonntag unter Berufung auf ein Schreiben des Pressebüros von Kertesz.

Er habe dort den Flüchtlingsstatus beantragt, weil er infolge des medialen Kesseltreibens in seiner Heimat "physischen Belästigungen und Drohungen ausgesetzt war, auch tätlich insultiert und auf offener Straße angegriffen wurde und sein Leben in Gefahr sah", hieß es in dem Schreiben.
____________________
Quellen:
(1) 04.03.2012, Schriftsteller Akos Kertesz bittet Kanada um Asyl: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/kultur/2962383/schriftsteller-akos-kertesz-bittet-kanada-um-asyl.story
(2) Wikipedia: Ákos Kertész, http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%81kos_Kert%C3%A9sz

1 comment:

  1. Ákos Kertész hat die Unterstützung der Kulturpolitik des Ostblockungarns jahrelang genossen. Er hat zwei Romane (Makra, Sikátor) und mehrere Novellen geschrieben. Die beiden Romane enden mit dem Selbstmord der Hauptfigur, seine längste Novelle (Névnap) ist auch eine ziemlich traurige Geschichte. Ich habe seine Werke mit 20 gelesen, und als junger Mann konnte ich wahrscheinlich nicht alle Details verstehen. Jetzt, mit 55 kommt es mir so vor, dass seine Romane, besonders der Makra (so heißt die Hauptfigur) versteckte Anspielungen auf den Unsinn der kommunistischen Ideologie enthalten. (Die Macht der Arbeiterklasse) Trotz seiner deprimierenden Stimme war er meiner Meinung nach ein begabter Schriftsteller.
    Voriges Jahr brachte eine ungarisch-amerikanische Zeitung (Amerikai Magyar Népszava) einen Artikel von ihm, der in Ungarn einen Skandal auslöste und viele, denen die ungarische Identität nicht unwichtig ist, empörte. Seine Auszeichnungen, die er vom ungarischen Staat bekommen hat, sind ihm weggenoimmen worden. Ich habe versucht, seine Worte zu übersetzen:
    Der Ungar füht sich als Untertan wohl, das ist genetisch determiniert. ……. Er hat wegen seinen historischen Verbrechen keine Gewissenbisse, und er beschuldigt immer die Anderen. Der Ungar wälzt sich gerne in der Pfütze der Diktatur, grunzt, frisst Speisereste, und will davon nicht wissen, dass er erstochen wird. Er kann und will weder lernen, noch arbeiten, er kann nur andere beneiden, und wenn er die Gelegenheit hat, den, der durch Arbeit und Innovation etwas erzielt hat, töten.
    Seit der Ostblockzeit haben wir von Ákos Kertész nichts gehört, nach diesem Artikel wurde er sofort ein verfolgter Mensch …….
    Die Asylantenpolitik von Kanada ist (war bisher ?) sehr gastfreundlich. Die ungarischen Zigeuner haben es früher als Ákos Kertész bemerkt. Etwa 5000 ungarische Zigeuner haben bisher den Asylantenstatus in Kanada beantragt. Solange es nicht festgestellt wird, - und es kann jahrelang dauern - ob man wirklich wegen seinen politischen Ansichten oder seiner ethnischen Angehörigkeit verfolgt wird, bekommt man Wohnung, Taschengeld, seine Kinder können die örtliche Schule besuchen. Die Regierung von Kanada hat einen Diplomaten mit der Aufgabe nach Ungarn geschikt, das Zigeunerproblem in Ungarn zu untersuchen, und er hat festgestellt, dass die Zigeuner in Ungarn wegen ihrer ethnischen Angehörigkeit nicht vervolgt werden. Ich weiß es so, dass Kanada seitdem seine Asylantenpolitik geändert hat.

    ReplyDelete