Am 9. November jährt sich das fünfundsechzigste Mal, dass Miklós Radnóti(1) wie ein Sklave gequält, durch das Land geschleppt und durch einen Genickschuss ermordet wurde.
Im Jahre 2009 gibt der Staat Ungarn aus Anlass des Radnóti-Jahres scheinheilig Millionen für Gedenkveranstaltungen aus, während
die Gräber von etwa fünfzig Mördern der faschistischen Pfeilkreuzler(2), unter ihnen das Grab von Ferenc Szálasi,(3) nachweislich in der Ehrenparzelle zu finden sind, die der Staat aus unseren Steuergeldern als Nationales Pantheon (genannt: Parzelle 298) pflegen lässt. Die Gräber der Mörder werden durch das Staatswappen und durch ein Nationalband geschmückt und sind ständig mit frischen Blumen versorgt...
Niemand von den Fachleuten der Kommission der Nationalen Gedenkstätten und der Öffentlichen Stiftung Freiheitskämpfer beschäftigt sich mit dem Problem, obwohl die Angelegenheit in ihren Zuständigkeitsbereich gehört.
Kommt zur Demonstration! Jeder, der das Andenken Miklós Radnótis wahrhaft vertreten möchte, ist eingeladen!
Lassen wir nicht zu, dass durch Demagogie und durch eine bewusste Verfälschung der Geschichte dieses Land ruiniert wird!
Richten wir Aufmerksamkeit darauf, dass die Gedenkstätten der Nazi- und Pfeilkreuzler-Mörder nicht aus Steuergeldern gepflegt werden dürfen!
Treffen wir uns vor dem Kanzleramt (Budapest, V. Kossuth Lajos tér 4) am Sonntag, dem 8. November 2009 um 15.00 Uhr.
Ferenc Donáth Nagy-Imre-Gesellschaft Budapester Sektion | Vilmos Hanti Verband Ungarischer Widerstandskämpfer und Antifaschisten – Bündnis für die Demokratie | |
Tamás Hirschler Ungarische Antifaschistische Liga | Ádám Galba-Deák Netzwerk Demokratie |
1 Miklós Radnóti (1909, Budapest – 1944, Abda) war einer der herausragenden ungarischen Dichter des 20.
Jahrhunderts. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde er zum Arbeitsdienst geholt und wurde später während eines Gewaltmarschs aus einem Arbeitslager nach Österreich von ungarischen Kommandobullen erschossen.
2 Ungarische Nazi-Bewegung.
3 Geboren in 1897. Leiter der Pfeilkreuzer-Partei. Nach der Machtübernahme vom 15. Oktober 1945. wurde er „Nationsführer“ und Ministerpräsident. In 1946 wurde er als Kriegsverbrecher hingerichtet.
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